Medizinische Endoskope und ihre Vielfalt
Medizinische Endoskope werden zur direkten Darstellung von menschlichen Hohlorganen wie dem Magen-Darm-Trakt oder einem Hohlkörper wie dem Herzen verwendet. Sie können für verschiedene Fachrichtungen der Medizin zu Diagnosezwecken und/oder für therapeutische Maßnahmen nützlich sein. Die endoskopische Methode macht minimalinvasive Eingriffe möglich, die für Patienten weniger Belastung bedeuten.
Sie lassen sich durch kleine Einschnitte, zum Beispiel im Knie oder Bauchraum, durchführen. Eine Operation, die durch einen schmalen Hautschnitt und mit Spezialgeräten wie den medizinischen Endoskopen stattfindet, nennt man Schlüssellochchirurgie. Mit der Endoskopie können verschiedene Systeme und Gewebestrukturen des menschlichen Körpers untersucht werden, etwa der Verdauungstrakt, die Atem- und Harnwege oder Gehörgänge.
Konstruktion eines Endoskops
Endoskope für den Medizinsektor bestehen aus drei Hauptkomponenten: Lichtquelle, Bild- und Lichtleiter. Abhängig vom Verwendungszweck eines Endoskops können auch andere Komponenten enthalten sein. Dazu gehören Wasser- oder Luftkanäle für Saug- und Spülsysteme. Weiterhin Röhren für spezielle Instrumente wie Zangen zur Entnahme von Gewebeproben.
Unterschiedliche Typen von Endoskopen
Starres Endoskop
Die unbewegliche Variante ist dann hilfreich, wenn der Bereich für den Zugang gerade verläuft. Das ist beispielsweise bei den ableitenden Harnwegen oder dem Hörkanal der Fall. Ein starres Endoskop ist das Arthoroskop. Bei der starren Variante werden die Bilddaten über das Linsensystem auf optischem Weg übertragen. Bei älteren Modellen ist die Beobachtungsrichtung fest definiert, bei neueren Geräten kann die Blickrichtung individuell angepasst werden.
Flexibles Endoskop
Sind bestimmte Körperregionen mit einem unflexiblen Laryngoskop nicht zu erreichen, kommen bewegliche medizinische Endoskope zur Anwendung. Das ist beispielsweise bei gekrümmten Abschnitten (Darm) so. Es hat einen beweglichen Schlauch, der besser zu handhaben ist. Das Fiberskop hat einen dünneren Querschnitt und ist dadurch anfälliger gegen Beschädigungen. Die Übertragung der Bilder geschieht über elastische und strukturierte Lichtleiterbündel. Dabei unterscheidet man zwischen vollständig flexiblen und halb flexiblen Bildleitern.
Videoendoskop
Bei diesem Typ geschieht die Bildgenerierung und -übermittlung auf optoelektronische Weise. An der Spitze des Endoskops befinden sich elektronische Bildsensoren mit einer Linse und einer Signalverarbeitungstechnik, die eine deutlich höhere Bildauflösung bietet als Faserendoskope. Deshalb werden in der Gastroenterologie praktisch ausnahmslos Videoskope verwendet.
Stereoendoskop und Kapselendoskop
Durch die mangelhaften Bilder aus tiefer liegenden Körperbereichen hatten Chirurgen den Wunsch nach einem medizinischen Endoskop, dass ihnen 3-D-Bilder liefern kann. Mit einem Stereoendoskop erhalten sie Aufnahmen aus zwei verschiedenen Blickwinkeln. Kapsel gestützte medizinische Endoskope verwenden eine drahtlose Kamera für Bildaufnahmen. Die Kamera ist derart klein, sodass sie in ein kleines Gehäuse (ungefähr so groß wie eine Vitaminpille) hineinpasst und vom Patienten heruntergeschluckt wird. Auf dem Weg durch den Magen-Darm-Trakt macht die Kapsel zahlreiche Fotos, die an einen Computer übermittelt werden. Mithilfe einer Kapselendoskopie lässt sich der Dünndarm betrachten, eine Körperregion, die mit einer herkömmlichen Endoskopie nur schwer zu erfassen ist.
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