Was medizinische Endoskope bewirken
Unter einem Endoskop wird ein medizinisches Gerät verstanden, das dazu dient die inneren Körperregionen von Organismen zu untersuchen. Der Anwendungsbereich wird als Endoskopie bezeichnet, die ursprünglich für die Diagnostik in der Humanmedizin entwickelt wurde. Heute werden damit auch Operationen an Menschen und Tieren durchgeführt. Durch medizinische Endoskope wurde es erstmals möglich den Magen-Darmtrakt, die Lunge und die Gebärmutter bis ins Detail unter die Lupe zu nehmen. Die älteste Art eines Endoskops, das aktuell in der Medizin noch eingesetzt wird, besteht nur aus einem starren Rohr, in das Licht hineingespiegelt wird. In der Fachsprache wird hier auch von einer Spiegelung gesprochen. Größere Exemplare verfügen außerdem noch über Linsen, die sich in einem Schlauch befinden. Die Bildinformation wird über die Bildleiter, auch Glasfaserbündel genannt, direkt zum Auge des Betrachters übertragen. Heutzutage wird das Bild aber nicht mehr mit den Augen untersucht, sondern anhand von mehreren Monitoren in ausgezeichneter Qualität erfasst, die sogar Farbinformationen detailgetreu wiedergeben können.
Bevor ein Arzt medizinische Endoskope zur Untersuchung anwendet, wird den Patienten in den meisten Fällen ein Beruhigungsmittel oder ein leichtes Anästhetikum verabreicht. Über das Endoskop hinaus umfasst die Behandlung noch mehrere Komponenten, die für eine erfolgreiche Untersuchung herangezogen werden. Ein Luftinsufflator wird benötigt, um die Körperhöhlen aufzublasen. Die Wände und Falten im Körper würden sonst die detailgetreue Optik verfälschen. Bei einem einfachen Fall verwendet man einen Ballon aus Gummi mit Ventil. Bei einem flexiblen Endoskop, beispielsweise im Zuge einer Gastroskopie (Magenuntersuchung), wird von einer drucklimitierten Pumpe Gebrauch gemacht. Ein Irrigator ist auch ein fester Bestandteil der Untersuchungswerkzeuge. Darunter ist eine Spritze oder Infusionsflasche zu verstehen, die mit Kochsalzlösung gefüllt ist. Die Verwendung einer Absaugpumpe ist notwendig um nicht erwünschte flüssige Bestandteile der Hohlorgane zu entfernen und eine freie Sicht zu gewährleisten. Bedarfsweise verwendet der Arzt auch einen Koagulator, um eine Blutungsstillung zu bewirken. Während eines operativen Eingriffs werden auch oft flexible Werkzeuge über Arbeitskanäle in den Körper eingeführt. Um Gewebeproben zu gewinnen, benötigt man beispielsweise Greif- oder Schneidewerkzeuge.
Medizinische Endoskope werden ständig weiterentwickelt und modernisiert. Eine interessante, neue Variante ist die Kapselendoskopie. Hier wird eine Minikamera, die über den Mund als Pillenform eingenommen wird, durch den gesamten Verdauungstrakt geleitet. Die Kapsel ist in der Lage fortlaufende Aufnahmen des Darms aufzuzeichnen. Diese Technik ist besonders aufwendig, da die Kapsel nur für den Einweggebrauch geeignet ist. Diese Methode bietet aber die einzigartige Möglichkeit verborgene Blutungen und kleine Tumore frühzeitig zu entdecken. In diesem Bereich ist die Desinfektion der flexiblen Endoskopien von enormer Wichtigkeit. Endoskope sind Hitze entgegen äußerst empfindlich und müssen aus diesem Grund von einem speziellen Desinfektionsgerät gereinigt werden, damit sich keine Keime bilden können. Aktuell wird schon an medizinischen Endoskopen mit einem sehr kleinen Durchmesser gearbeitet, die es ermöglichen bestimmte Hirnregionen genau zu untersuchen.